"274. I. germanica. L. sp. (Deutsche Schw.)
Wurzelstock wagrecht, dick, ästig gegliedert, eckelhaft riechend, drastisch wirkend, ehemals unter dem Namen raclix Iridis nostratis oflizinell. Stengel 3—4blüthig, 2—3' hoch. Blätter säbelförmig-gekrümmt, 1—1,5" breit, grasgrün. Blüthenscheiden häutig, nur an der Basis etwas krautig, kürzer als die Perigonröhre. Perigone die grössten der hier verwildert vorkommenden Arten, dunkelviolett, die 3 äusseren Zipfel an der Basis bunt geadert und von da bis fast zur Mitte mit gelbem Bartstreifen geziert, innere Zipfel und die Narben heller. Spaltlappen der Narbenzipfel eiförmig, ausgesperrt, Staubkölbchen so lang, als sein Faden.
April — Mai
Häufig in Gärten als Zierpflanzen gezügelt und hier und da Grasgärten, an Zäunen, Felsen, Mauern verwildert. Auf Dolomitfelsen im Zwinger des Schlosses Altpernstein und in Nähe davon beim Jäger Simmerl höchst wahrscheinlich wild (Schiedermayr).
Ferner werden gezügelt:
I. pallida Lam. mit durchaus trockenhäutigen Blüthenscheiden und bleichvioletten, wohlriechenden Perigonen, sonst der I. germanica in Allem sehr ähnlich. Blüthezeit Mai — Juni
I. florentina L. durch kürzere, aber breitere Stengelblätter, durch angenehm duftende, weisse nur etwas bläulich schillernde Perigone und gerade vorgestreckte Narbenzipfellappen von I. germanica verschieden. Der dicke, knollige, geringelte, weisse und braungefleckte, nach Veilchen riechende Wurzelstock ist noch unter dem Namen radix Iridis florentinae gegen Catarrhe in Anwendung, ferner wird er den Kindern zum Kauen gegeben, damit ihnen das Zahnen erleichtert werde. Man findet diese Pflanze daher hier und da gezügelt. Blüthezeit Mai.
275. I. sambucina. L. (Fliederduftende Schw.)
Wurzelstock wagrecht, ästig, gegliedert. Stengel mehrblüthig, 1,5—2' hoch. Blätter schwach-säbelig - gebogen, 9—12''' breit, grasgrün. Blüthenscheiden bis zur Mitte krautig, grün, an der Spitze häutig, vertrocknet, kürzer als die Perigonröhre. Perigone ansehnlich, die 3 äusseren Zipfel violett, in der Mitte weiss, unten aderig und allda bis zur Mitte mit weiss- und gelbhaarigen Bartstreifen geziert, die 3 inneren graulichblau, unten gelb, mit purpurrothen Adern. Spaltlappen der Narbenzipfel gerade vorgestreckt. Staubkölbchen 1,5mal kürzer als sein Faden.
Juni
An Gartenzäunen, Mauern, Felsen. An steinigen Abhängen an der Donau in der Gegend von Passau. An den Granitwänden in Urfahr in Nähe der Wäscherhäuser, in Nähe von Wohnungen bei Grein, St. Nikola an Felsen längs der Strasse, überall wahrscheinlich Gartenflüchtling. Wirklich wild auf Kalkfelsen an der Steyr und Ens unter der Ruine Losenstein (Sauter)."
|